Die Freimaurerei

Was ist Freimaurerei?

Der Begriff Freimaurer, Englisch „Freemason“ oder „Freestone Mason“ bezieht sich sowohl auf das Recht der mittelalterlichen Steinmetze und Baumeister frei und ungebunden reisen zu dürfen als auch auf die Fähigkeit freistehende Steine oder Skulpturen bearbeiten zu können.

Die Freimaurerei ist zunächst eine Haltung und versteht sich als einen Ort der Geselligkeit und als einen Zirkel der Reflexion. Sie erlaubt es, im Durchschreiten eines initiatorischen Wegs, der von den Traditionen und Regeln der ehemaligen Erbauer von Kathedralen inspiriert ist, einen freien Geist zu entwickeln. 

Dieser wird gefördert durch Werte wie Brüderlichkeit, eines demokratischen Grundgedankens und dem Fortschritt aller Menschen durch Wissenschaft und Fortschritt. Indem sie für die Toleranz eintritt, bejaht sie auf unantastbare Weise die Gewissensfreiheit und die Gleichheit vor dem Recht.

Die Freimaurerei  nimmt ohne Unterschied des Glaubens, der Rasse, der Nationalität, der politischen Partei oder des bürgerlichen Standes freie Männer von gutem Rufe auf, die sich in dem Streben nach Veredelung brüderlich vereinigen wollen. Er verwirft das förmliche Anwerben von Mitgliedern. 

 Der Tradition der europäischen Aufklärung folgend, bekennen sich die Freimaurer zu moralischen Werten und Überzeugungen. Der Freimaurerbund entwickelt aber kein eigenes ethisches System. Dennoch gibt die Freimaurerei mit ihren traditionellen und auch heute noch Gültigkeit besitzenden Wertpositionen Menschlichkeit, Freiheit, Toleranz, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit eine Orientierungen für das Denken und Handeln ihrer Mitglieder.

 

Was will Freimaurerei?

Sie wendet sich an offene Bürger, die an sich selbst arbeiten wollen, um Verantwortungsbewusstsein sowie den Geist der Brüderlichkeit und der Toleranz zu entwickeln. Damit verfolgen sie das Ziel, die Gesellschaft, die sie umgibt, menschlicher und gerechter zu machen. 

Die Möglichkeit in der Loge gemeinsam mit einem Freund laut zu denken, wie Ephraim  Lessing es einst formulierte, sich in dem geschützten Raum mit gleichgesinnten Menschen zu allen Themen des Lebens in einer unvoreingenommenen, ruhigen und vorurteilsfreien und wertschätzenden Weise auszutauschen ist eines der großen Errungenschaften, die Freimaurerei für viele so einzigartig macht und im normalen Leben leider viel zu selten anzutreffen ist.

Über alle weltanschaulichen, politischen, nationalen und sozialen Grenzen hinweg sollen Menschen miteinander verbunden werden, die sich nach Herkunft und Interessenslage sonst nicht in einer so offenen Qualität austauschen würden, vielleicht auch nicht könnten. 

Die Freimaurerlogen folgen damit ihrer speziellen Tradition, Trennendes zu überwinden, Gegensätze abzubauen, Verständigung und Verständnis zu fördern sowie der Gefahr der Isolierung des Einzelmenschen in der Arbeits– und Konsumwelt entgegenzuwirken. Durch engagierte Mitmenschlichkeit will der Freimaurerbund nicht nur der Lebensgestaltung seiner Mitglieder dienen, sondern auch ein Modell für Partnerschaft in der Gesellschaft außerhalb der Logen bieten. Gesucht wird, dass , was die Mitglieder einer Loge verbindet um darauf ein Miteinander aufzubauen, das gleichberechtigt und gleichwertig wertschätzend allen Menschen zuteil werden soll.

 

Ist Freimaurerei noch zeitgemäß?

In einer Welt, die von persönlichen Interessen bestimmt ist und in der im Zuge der Globalisierung augenscheinlich jeglicher Zusammenhalt aufgehoben wird, ist der zugleich persönliche wie gemeinsame brüderliche Weg, den die Freimaurerei vorschlägt, immer noch aktueller und angebrachter, führt er doch zu einer toleranteren Gesellschaft, geprägt von Humanismus und Universalität. 

Freimaurerei ist darum zeitlos und aktuell. Sie enthält die Bereitschaft, ein Leben lang an sich selbst zu arbeiten, anderen Menschen brüderlich und Andersdenkenden mit Respekt und Toleranz zu begegnen und sich von Vorurteilen zu befreien.

Glaubens-, Gewissens- und Denkfreiheit sind das höchste Gut der Freimaurer. Entscheidend für eine Aufnahme in die Loge ist die Bereitschaft, durch die Arbeit an sich selbst einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.

 

 

 

Eine Reportage zur Freimaurerei mit unserem leider viel zu früh verstorbenen Ehrenmitglied Rolf Appel

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